Grenzerfahrungen

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    Vorgeplänkel

    Es war August2015, das Weibchen und meinerselbst quatschten auf dem Hornet Treffenmit anderen Anwesenden und lauschten interessiert deren Schwärmereienvom Schwarzwald, wo sie nun schon mehrfach waren und die letzte Tourdort erst direkt vorm Treffen beendeten.

    Urlaub für2015 war durchgeplant, aber für 2016 war noch alles offen und dieBegeisterung der Berichte setzte sich nachdrücklich in unserenKöpfen fest.

    In den Tagenund Wochen nach dem Treffen suchte ich also im wörldweitwäbb nachTourempfehlungen und Pensionen im Schwarzwald, finden tut man da janahezu endlos viele Ergebnisse. Einfach aufgrund der überzeugendenInternetpräsentation und des freundlichen Kontakts buchten wir kurzdarauf eine Ferienwohnung im Südschwarzwald. Von da an fing diePlanung an etwas auszuarten. Wenn man denn eh schon mal bis in densüdlichsten Süden der Republik tourt, würde es sich ja eigentlichauch direkt anbieten, ein wenig in die Alpen zu schnuppern.Urlaubszeit hatten wir genug, die FeWo war nur für 8 Tage gebucht,somit könnte man ja hintendran einfach noch ein wenig freestyle Tourfahren und abends jeweils spontan nach einer Bleibe für die Nachtgucken. Hatte imApril2015 problemlos und nahezu perfekt funktioniert, somit hatteauch das Weibchen keine wirkliche Scheu vor dieser Art derReiseplanung.

    Naja und wennnun eh schon mal unterwegs ist, könnte man ja auch aus den Alpenquer durch den bayrischen Wald in Richtung Erzgebirge touren, ist jaeigentlich naheliegend. Ich weiß nicht mehr wann und warum, aberirgendwann kam auch noch die Schnapsidee dazu, dass man ja vorAnkunft im Schwarzwald nicht den direkten Weg nehmen müsste, sondernin zwei Tourtagen die westlichen Grenzgebiete der Republik bereisenkönnte.

    Nach und nachentstand somit eine grobe Tourenplanung für die "große"Rundtour, die Tagestouren von der FeWo aus konnten später im Detailgeplant werden. Wenn man mit dem Finger auf der Landkarte entlangflitscht, fand man somit neun Länder, die wir unter die schwarzenGummirundlinge nehmen würden. Deutschland, Niederlande, Belgien,Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Liechtenstein, Österreich undTschechien. Klang fürchterlich bekloppt und gleichzeitighochinteressant. Und anstrengend. Aber war ja noch Zeit. Damit wir indem Urlaub nicht zu wenig Mopped fahren, wartete zwei Tage vorTourstart auch noch das Hornet Home Forumstreffen auf unsereTeilnahme. Dort würden wir wieder in unserer schon mehrfachbesuchten Pension schlafen, direkt an der Landesgrenze von Thüringenund Hessen, somit auch thematisch perfekt passend, wenn es umGrenzerfahrungen geht.

    Insekten sindRudeltiere

    Die ach solange Wartezeit bis zum Losfahren verging dann irgendwie doch wiederwie im Flug, in der Zwischenzeit wurden noch die Tagestouren undTouri-Ziele für den Schwarzwald sowie einige Detailstrecken bei derAn- und Abreise ausgearbeitet und beschlossen, dass wir nach Rückkehrnoch ein paar Tage an die Müritz fahren würden, Seele baumelnlassen, nichts tun, Wasser riechen und die Erlebnisse der letztenTage verarbeiten.

    Nach einerletzten Frühschicht vorm Urlaub setzten wir uns am 12. August danngegen 15 Uhr in Bewegung. Einmal quer durch den Harz und dasEichsfeld sollte die Reise führen bei schönstem Wetter mit ein paargrauen Wölkchen. Schon als ich das Möppi aus der Halle hole,beginnt es zu tröpfeln. Solln der Scheiß? So nicht. Ich ignorierees und sammle Koffer und Weibchen ein. Zum Glück hört es auchdirekt wieder auf. Rund 90 Minuten der avisierten 3h20min Anreisewaren durch, als es irgendwo hinter Sankt Andreasberg doch merklichstdunkler wird und die Wolken immer tiefer kommen. Keine 10min späterist der Regen da, der nicht angekündigt war. Vorbei an den südlichenStauseen pladdert es derartig stark, dass man nur noch ca. 30 Meterweit gucken kann. Unschön. Gegen 19.30 Uhr kamen wir dann, nacherledigtem Einkauf und Bezug der Pension, in trockenen Klamotten –mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen – bei der Anmeldung vomTreffen an. Sofort war wieder alles sehr familiär und man konnte denbeginnenden Urlaub genießen.

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    Der Samstagbegrüßte uns dann auch endlich mit wunderschönstem Urlaubs- undTourenwetter. Nach einem leckeren Frühstück im Garten fuhren wirzum Treffen, um uns der von uns gewählten Tourengruppe anzuschließenund nach gemütlich gefahrenen ca. 70 Kilometern durch das Umland desgroßen Meißner am gemeinsamen Parkplatz anzukommen, um von dort mitallen anderen Tourengruppen im großen Korso - mit kleinem Umweg überden Marktplatz Witzenhausen und der gegenüberliegenden Eisdiele -wieder zurück zum Treffengelände zu fahren. Mit den üblichenTreffenspielchen und lecker Kaffee und Kuchen konnte man so entspanntden restlichen Nachmittag rumbringen. Im Anschluß gab´s dannLagerfeuer und Benzingespräche. Gegen Mitternacht verabschiedetenwir uns in die nahe Pension, um am nächsten Vormittag unterhervorragender Führung von Ortsansässigen auf feinstenAsphaltwindungen durch Eichsfeld und Harz nach Magdeburg zurück zureisen. Es sollten 36h zum Koffer neu packen und durchschnaufenfolgen, bevor es dann am Dienstagmorgen auf die große Tour gehenwürde.

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    Asphaltnomaden

    Tag 1 –Dienstag 16. August – Tagesziel Umland von Dorsten

    Da ichmöglichst keine Autobahn fahren wollte auf der ganzen Tour und fürTag 2 die Dreiländerecke DE / NL / BE und BE / DE / LUX auf demTourplan standen, war eine Zwischenübernachtung bei einemlangjährigen Freund eingeplant, der im Umland Dorstens ein Hausgebaut hat und uns für die Nacht beherbergen würde. Für die 405kmattestierte das Navi 6h32min – netto wohlbemerkt. Pünktlich um10Uhr verließen wir also die heimischen Gefilde. Ja ok, es war halbelf, wir kriegen es irgendwie nie pünktlich hin. Egal, ist jaUrlaub.

    Durch Elm,nördlichen Harzrand und Weserbergland führt uns unsere Reise nachWesten. Das Wetter ist traumhaft und daran würde sich laut Prognosein den nächsten Tagen auch nicht das geringste ändern. Läuft. BeiPaderborn gibt´s dann ein verspätetes Mittagessen bei der goldenenMöwe. Findet man einfach am leichtesten mit ihren riesigenWerbepfählen. Ich muss zugeben, die Tour bis dahin war deutlichangenehmer als die Restetappe. Es wurde einfach zusehends voller aufden Straßen, immer wieder führten die Anfahrstrecken mitten durchInnenstädte - in denen sich so langsam der Berufsverkehr stapelte –und auch die Strecken selbst waren nur noch bedingt spannend undmeistens viel zu stark reglementiert. Man scheint in der Gegendabsolut null vertrauen in die Fähigkeiten der Fahrzeugführer zuhaben. Dafür gibt´s hinter jeder dritten Ecke einen Blitzer. Ist jaauch was. Gegen 18 Uhr kamen wir an und ließen den Abend auf derTerrasse mit fantastisch leckerem, gegrilltem totem Tier undHopfentee bzw. Traubensaft ausklingen.

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