Diablo war endlich mal wieder unterwegs--Stilfser Joch,Gavia,Tornale,Mendelpass,Manivapass,Valvestino usw.

  • Hallo allerseits !

    Ist schon lange her das ich hier den letzten Reisebericht verfasst habe. Und wenn ich sehe was hier teilweise für Länder und Flecken erkundet werden,komme ich mir fast schon etwas schäbig vor mit meiner " Nullachtfuffzehn-Dolotour ". Aber was soll ich sagen,...es hat einfach tierischen Spaß gemacht und vielleicht gefällt es ja dem einen oder anderen auch und er bekommt Reiselust,Fernweh oder was auch immer.

    Der letzte Motorradurlaub war 2016 auf Korsika,wunderschön,allerdings auch schon lange her. 2017 habe ich auf der Bandit bedingt durch Hauskauf und Umbau nicht oft draufgesessen. Sage und schreibe 800km bin ich gefahren. ;(

    Ein Wunder das sie mir das nicht krumm genommen hat und im Frühling 2018 noch angesprungen ist.

    Eins war schon früh klar,..dieses Jahr wird wieder mehr gefahren und diesmal kommt sie wieder mit in den Urlaub. Wohin,..keine Ahnung,..das stand anfang des Jahres noch nicht fest. Auch das WIE hing noch in den Sternen. All die Jahre sind wir immer mit Anhänger und Zelt weggewesen,aber der letzte Zelturlaub (ohne Bandit) 2017 in der Toscana hat uns irgendwie dann gereicht. Eine Veränderung muss her. Auf jeden Fall weiter campen,das war klar,aber nicht mehr im Zelt.

    Ein eigenes Dach über dem Kopf,kein nerviges Aufbauen mehr, mehr Flexibilität, schnell wieder abreisefertig zu sein,wenns einem mal irgendwo nicht gefällt,alles beisammen haben was einem lieb ist. Das waren die Eckpfeiler

    auf der Suche nach was Neuem. Nach langem hin und her, jahrelanger Schwärmerei und anschließender Sparerei ist es anfang des Jahres dann ein Wohnwagen geworden,genauergesagt ein Knaus Tango. In der Motorradscene äußerst beliebt,da enorme Zuladung,Raumwunder und kompakter Urlaubsbegleiter,der eher ein Wohnwagen mit Option Transportmöglichkeit ist,statt ein Tranbsportanhänger,wo man auch drin Schlafen kann.

    Das war auch Bedingung beiderseits. Es soll gemütlich sein,ein vollwertiger Wohnwagen in dem man es locker 2 Wochen aushält,auch wenn das Moped mal nicht dabei ist.

    Lange Rede kurzer Sinn,..im Februar haben wir zugeschlagen,der Preis war heiß,ich konnte nicht mehr anders. Die 4 Wochen drauf habe ich eine komplett Renovierung gestartet ( kenne ich ja schon vom Haus ) und habe den Rennkeil auf Vordermann gebracht. Erster Kurztrip ohne Moped war am Altmühlsee über den ersten Mai zur Einstimmung,danach war dann aktives Urlaubsplanen angesagt.

    Wo gehts hin, welche Touren werden gefahren , wie viel können wir laden,wie wird die Bandit verzurrt, wo positioniert? Fragen über Fragen,zig Fahrten auf die Waage, Stützlast habe ich daheim so oft gemessen,das ich irgendwann unsere Personenwaage gekillt hatte.

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    Und Mitte Juni war es dann endlich soweit. Der Tango war komplett reisfertig,Motorradschiene war angepasst,Bandit schon einigen Male probeverladen,Gewicht hat alles gepasst ( hätte sogar noch einen Roller mit reinstellen können) und dann ging es eeeeendlich los.

    Dolomiten und Gardasee.

    Südtirol 4 Tage , Gardasee 7 Tage.

    Ich wollte unbedint mal wieder aufs Stilfser Joch. 2014 war ich das erste Mal mit der Bandit oben,damals Samstags mit Verkehr ohne Ende. War damals trotzdem klasse,aber diesmal sollte es eine längere Tour werden.

    Da wir auch unseren Hund dabei hatten,habe wir das ganz einfach erledigt. Die großen Touren bin ich alleine gefahren,da meine Frau sowieso nach max. 3 Stunden hinten drauf einfach keine Lust mehr hat. Für mich war es in der Vergangenheit auch immer sehr anstrengend ,die ganzen Pässe zu zweit zu bewältgen. Das geht irgendwann in die Handgelenke und man ist einfach nicht so agil auf dem Bike wie wenn man alleine unterwegs ist.

    Alleine on Tour war also beiderseits kein Problem,somit habe ich mir die Tour etwas ausgeweitet und mich für folgende Route entschieden,die ich teilweise noch nie gefahren bin und mich schon ewig darauf gefreut hatte:

    Von Campingplatz Moosbauer http://www.moosbauer.com/de in Bozen aus ging es los bis nach Prad am Stilfser Joch. Von dort aus gings dann die steile Nordost Rampe rauf durch die legendären 48 Kehren bis ganz nach oben auf 2700 Metern. Ich hatte diesmal einen Montag gewählt und bin früh weg. Das war auch gut so,denn es war für Stilfser Joch Verhältnisse absolut gar nichts los,ich hatte teilweise sogar den Pass für mich alleine.

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    Auf dem Weg nach oben wird man ja regelmäßig fotographiert,diesmal habe ich mir allerdings tatsache mal das Bild auf der Internetseite gesucht und gekauft. Waren 8 Euro,naja,kann man mal machen,man ist ja nicht jeden Tag auf der Strecke unterwegs.

    DIe Strecke rauf war wirklich schön zu fahren,aber runter nach Bormio ist es einfach viel besser. Die Kehren sind nicht ganz so spítz,Kurvenwedeln geht hier viel schöner. Das war auch der Teil den ich noch gar nicht kannte. Leider war auf dieser Seite einiges mehr los,aber da ich ja komplett alleine war,wurde ich von den vielen anderen,meist Motorradgruppen,vorbeigewunken. Ebenso die Autofahrer. Man hat einfach gemerkt das hier jeder sein Schätzchen ausführen will . Einmal muss man mit dem eigenen Gefährt da drüber fahren. Sieht man auch an den teilweise exotischen Fahrzeugen,das ist und bleibt eben ein Benzineldorado,ob das nun gut oder schlecht ist.

    Mir hat die Stevioüberfahrt und vor allem aber die Abfahrt nach Bormio super gefallen.

    Angekommen in Bormio ging es weiter über den Gaviapass,ebenfalls Neuland für mich. Und ich muss sagen, dieser Pass war wirklich eins der Highlights im Urlaub. Null Verkehr,traumhafte Kulisse und einfach nur super.

    Ein Pass,der nach oben hin grün und bewachsen ist, noch ausreichend Platz bietet für Gegenverkehr,

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    und dann ab dem Gipfel nur noch schroff und felsig wird mit einer Abfahrt,kaum breiter als ein Fiat Panda. Gegenverkehr ist hier dann eher schwierig. Aber der Ausblick , die Luft,die Ruhe da oben,.....

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    Unten wieder angekommen fiel mir sofort ein kleines Restaurant mitten im Wald auf,ein paar Motorräder ,die davor parkten,...ja ,hier bin ich richtig. Eine kleine Stärkung nach dem bisherigen Ritt,...

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    ...und dann ging es auch schon weiter über den Passo Tornale und zum Schluß über den Mendelpass abwärts wieder richtung Bozen. Dort haben mich,obwohl ich schon gar keine richtige Lust mehr hatte,eine Horde Münchner Streetfighter,oder zumindest SF angehauchte Bikes, den Pass runtergescheucht. Anfangs hatte ich noch überlegt sie durchzuwinken,aber irgendwie hat das dann doch nochmal richtig Laune gemacht. Meine Herren,das ging aber zügig abwärts. Unten in der Bozner Innenstadt trennten sich dann die Wege und wir verabschiedeten uns alle mit einem Daumen hoch,...die Jungs hatten also auch ihren Spaß.

    Die Tour erstreckte sich über 265km ,mein Navi hatte schon aufs Stilfser Joch hoch den Dienst quittiert ( ich brauche unbedingt ein neues, so ein Rider Dingens...) und ich bin echt stolz auf mich, das ich die komplette Strecke nur aus dem Gedächniss , bzw. aus der Erinnerung raus, wie ich sie daheim über Routeconverter geplant hatte, wieder abgerufen konnte und gefahren bin. Ich hatte noch nicht mal ne Karte dabei,die lag im Wohnwagen,..vergessen :patsch:

    Bandit war wie immer brav,hat mich nicht abgeworfen,keine Panne, keine Macken und Zicken, und das mit mittlerweile 75 tkm auf der Uhr.

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