In Memory of Hermann - "The Heisenberg Project"

  • Einigen hab ich ja diese traurige Geschichte auf dem Jahrestreffen erzählt....

    Vor einiger Zeit hatte Hermann sich hier im Forum angemeldet um Informationen über den Up-Side-Down Umbau bei ner zu finden, welche er mit einem Frontschaden günstig erstanden hatte.
    Da ich zufällig noch eine Haya USD liegen hatte und gerne auf seine Fragen eingegangen bin, nahm er dann Kontakt zu mir auf.
    Wie er mir dann später erzählte, spielte er mit dem Gedanken sich die Fat-Mile nachzubauen. Nach 35 Jahren Motorraderfahrung, etlichen Maschinen (aktuell waren 4 in seiner Garage),
    war es mal an der Zeit ein paar ausgefallene Dinge anzugehen, die nicht an jeder Ecke stehen.
    Nach einigen E-Mails, Telefonaten und Kennenlerntreffen rückte dann das Fat-Mile-Vorhaben in den Hintergrund und der Plan, einen modernen
    Cafe-Racer auf Basis einer GSX 1200 Inazuma zu bauen in den Vordergrund.
    Nachdem wir uns auf die grundlegenden Komponenten geeinigt hatten, wurde eine Design-Vorlage erstellt in der auch das Thema "Breaking-Bad" (seine Lieblingsserie) festgehalten wurde.
    Ich hab dann die letzten 5 Monate mit vollem Einsatz an dem Projekt gearbeitet und auf Grund eines, leider sehr mangelhaften, Basismotorrads auch weit über 300 Arbeitstunden investiert.
    Wobei mir die Arbeit durch den ständigen Kontakt mit Hermann und immer prompten Feedback wirklich eine Menge Spaß bereitet hatte.

    Zwei Wochen vor dem geplanten Auslieferungstermin ist Hermann dann am 22.06. bei einem Renntraining in Oschersleben auf tragische Weise tödlich verunglückt.
    Ich war grad dabei an seinem Motorrad die Elektrik zu verlegen, als mich diese unfassbare Nachricht erreichte und hab geschockt erstmal alles liegen lassen.
    Am Sonntag direkt nach dem JT nahm ich dann an seiner letzten Reise teil und ehrlich gesagt bin ich immer noch tief betroffen was das ganze angeht. Schwer für mich zu begreifen....

    Da dies sein absolutes Lieblingsprojekt war und er so ziemlich jedem davon berichtete, hab ich dann, nach Rücksprache mit seiner Frau, beschlossen das Projekt bis ins kleinste Detail zu beenden
    um ihm damit ein kleines Denkmal zu setzen.

    -Ruhe in Frieden mein Freund!-


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    Na gut, kommen wir nun also zur Aufbaustory.

    Da es sich um das direkte Schwestermodell der Kult-Bandit mit der gleichen Motorkennung handelt (V719) denke ich, dass der Beitrag in diesem Brett gut aufgehoben ist.

    Die 12er Inazuma hat lediglich kleinere Vergaser und somit ein höheres Drehmoment als die Bandit. Sie war seinerzeit das erste Motorrad, welches im Serientrimm die 100 km/h in 2,8 s geknackt hat

    Das werden jetztauch ne ganze Menge Detailbilder mit Erläuterung, daher wird sich das auch ein paar Tage hinziehen bis ich das fertig hab.


    Nachdem alles geklärt war, ist er losgefahren und hat diese Basis besorgt:

    ina1.JPG

    welche er dann schon von dem nötigsten befreit so zu mir in die Werkstatt gestellt hat:

    ina2.JPG

    grob geplant wurde ein modernes Fahrwerk:

    Hayabusa K9 USD mit Radialzangen
    GSXR 1000 K6 Felgen
    IKON (Koni) Federbeine
    BKG 3D Stummel
    Radiale Brems- und Kupplungspumpe
    .
    .
    usw.

    dann ein schlichter aber schöner Cafe-Racer Look mit allem was dazu gehört

    moderne Elektronik (Acewell High End Tacho, Taster und F-Box etc...)

    und natürlich n fettes Airbrush

    so dah dann die grobe Vorlage aus, nach der ich mich richten sollte:

    01.JPG

    natürlich TÜV-fahig, was bedeutet, dass einige Kompromisse eingegangen werden mussten,

    wie zum Beispiel die offenen Filter (BJ. 98). Aber das Rahmendreieck sollte natürlich trotzdem frei bleiben.

    ach ja....und am Ende soll das Gerät natürlich "wie neu" dastehen


    zuerst galt es festzustellen ob die 6" mit 190er überhaupt in die Schwinge mit den Stereo-Federbeinen passt:

    da hatte ich zum probieren, eine von seinen Rennfelgen bekommen:

    02.JPG

    knappe Sache, aber passt

    03.JPG

    die neuen Federbeine bauen ein wenig schmaler, was die ganze Sache ein wenig entspannt.

    Kettenflucht haut gar nicht hin,Felge ist viel breiter innen und das Kettenrad ist 10 mm weiter außen als original, aber dazu später mehr

    dann begannen auch schon die ersten Probleme:

    Auf Grund langer Außenstandzeit war der Originalauspuff mit dem Krümmer verwachsen

    04.JPG

    Literweise Rostlöserspray, Hitze und stundenlange pure Gewalt haben dann zur Lösung des Problems geführt

    05.JPG

    Dann mal grob das Fahrwerk gecheckt.

    06.JPG

    Gabellänge muss auf jeden Fall ein wenig ausgeglichen werden
    und das mit dem Rahmendreieck wird auch ne spannende Sache. Die Airbox ragt da zur Hälfte rein.

    dann mal das in Frage kommende Heck draufgelegt, ne Lampe rangesteckt und Auspuff drangehalten:

    07.JPG

    das Ziel war klar, also konnte es losgehen.....

    damit mach ich dann heut abend weiter

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