Hallo zusammen!
So langsam bin ich echt am Ende mit Ideen... Aber hier erstmal die Story:
Urlaub steht an (2500 km-Tour durch die Alpen, mit über 100.000 Höhenmetern, Zelt und Kamera im Gepäck) also wollt ich davor noch den TÜV erledigen (bei uns im Süden nennen wir das ganz einfach "Pickerl"), der mir dann erstmal die Stimmung etwas verdorben hat - auf meiner 6er Kult mit ca. 72.000 km hatten die vorderen Scheiben Untermaß.
Hab mir von Louis die entsprechenden Scheiben und Sinterbeläge von TRW besorgt und mit einem halbwegs erfahrenen Kumpel eingebaut und Bremsflüssigkeit gewechselt, dabei noch gleich das 6.000er-Service mitgemacht.
Die Woche drauf wieder zur Inspektion, nach ein paar Minuten winkt er mich mit den Worten "Kommen Sie..." in die Werkstatt und zeigt mir, dass sich das Vorderrad bei nicht gezogener Bremse nicht frei (genug) drehen kann. Seine Frage, ob wir denn die Kolben nur rückgestellt hätten und nicht gereinigt, musste ich bejahen. Also meinte er, ich soll die Kolben sauber machen und evtl gleich die Dichtungen tauschen und dann wiederkommen. Hab das gestern schließlich erledigt - alle 4 Kolben ganz ausgebaut, sauber gereinigt und poliert, Dichtungen gewechselt (die alten sahen eigentlich noch gut aus, aber ich bin da eher so der "na wenn schon, dann ordentlich"-Typ), alles geputzt, Kolben wieder eingebaut, Bremse entlüftet und alles zusammengeschraubt. Und siehe da: keine Verbesserung! Kein bisschen... Wenn ich das Bike aufgebockt habe und das Vorderrad von Hand drehen will, muss ich ordentlich Schwung geben und nach nicht mal 90° Drehung steht es wieder.
Hab das Forum schon durchforstet und fasse mal zusammen, was ich schon alles überprüft bzw. ausprobiert hab:
* an der Gabel bzw. Achse liegts nicht - bei abmontiertem Bremssattel bzw. zurückgedrückten Kolben dreht es einwandfrei
* Die Gleitstifte (Nr. 5 und 7 hier: suz-parts) hab ich überprüft und geschmiert. Da ich das direkt am Parkplatz gemacht habe, hab ich sie nicht komplett gereinigt, aber nach dem Schmieren waren sie schön leichtgängig.
* Den Zangenbolzen (Nr. 9 in der obigen Darstellung) hab ich gereinigt und geschmiert
* Den Dichtsatz auf beiden Seiten gewechselt (und mit Bremszylinderpaste eingeschmiert)
* Die Kolben gereinigt (sind nicht verkantet o.ä. und haben keine Kratzer)
Man kann relativ leicht mit der Hand die Bremszange "öffnen", dann dreht alles frei, aber wird die Bremse wieder betätigt und aufgepumpt, dreht das Rad danach wieder schwergängig. Es scheint also irgendwie, als würden die Kolben nicht ausreichend rückgestellt...?
Gestern Abend hab ich dann noch eine bewusste Probefahrt gemacht (ca. 15 km) mit großteils Ortsgebiet und relativ normalen Bremsmanövern und danach die Scheiben mit der Hand überprüft - würde sagen ca. 40°C, also problemslos berührbar. Probefahrt mit nur Hinterradbremse ist noch ausständig.
Scheiben und Sinterbeläge sind wie gesagt neu (mittlerweile ca. 200km), die Haltebleche und Keramikplättchen habe ich trotz Zubehörteilen erstmal drin gelassen (würde das denn tatsächlich was ändern, wenn scheinbar der Kolben nicht ausreichend rückgestellt wird?) und mangels Alternative mit Kupferspray behandelt. Bremsflüssigkeitsbehälter ist gut gefüllt (Schauglas blasenfrei), da könnte ich sonst auch problemlos nochmal was absaugen, aber würde das wirklich so viel ausmachen?
Hat noch jemand Ideen?
Am Montag soll die Tour losgehen und ich bin Do bis So noch auf einer Schulung, kann also selber nur mehr ein paar Kleinigkeiten machen. Allerdings habe ich mittlerweile so meine Sorgen, dass zumindest der Starttermin ins Wasser fällt.