Allgemeine Reisetipps (Gepäck, Ausrüstung, Vorbereitung, Länderinfos, etc.)

  • Da ich dieses Jahr wieder eine recht ansehnliche Tour plane (5000 km am Stück durch die Karpaten) und die Planung inzwischen relativ weit fortgeschritten ist fiel mir auf, dass es schade wäre die gesammelten Infos, Tipps und Tricks nicht zu teilen.

    Ggf. könnte das eine Sammlung für Anregungen werden.

    Sollte jemand anderer Meinung sein oder meine hier aufgeschriebenen Tipps für Schwachsinn halten ist das legitim! Ich erzähle nur was für mich funktioniert. Das muss nicht für jeden funktionieren!

    Vorab zur Planung: Wir übernachten in Pensionen die vorab nicht gebucht sind sondern unterwegs gesucht werden.

    Gepäckstücke werden sein: Eine Ortlieb Hecktasche (50l) und ein Tankrucksack (25l)

    Hier die geplante Strecke:

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    Wie ihr schon seht haben wir die Strecke auf Kurviger.de ausgearbeitet.

    Diese haben wir in Teilstücke von c.a. 400 km aufgeteilt und einzelnen Routen für unsere Navis erzeugt. Bewährt hat sich das Navi der Firma Wayteq. Dieses ist super günstig für ein Motorradnavi und hat einen anständigen Funktionsumfang!

    [Blockierte Grafik: http://www.wayteq.eu/write/default/files/2015_06/xrider/WayteQ-xRIDER_042.jpg]

    Da die 5000 Kilometer der geplanten Tour schon SEHR dicht an die Wartungsintervalle der Maschinen kommen gilt es vor Fahrtantritt alles nocheinmal ordentlich zu prüfen/einzustellen.

    Anbei auch hierzu eine kurze Gedankenstütze in Form einer Checkliste.

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    Wir wollen wie gesagt nicht Zelten demnach sind Zelt und Isomatte nicht im Gepäck vorgesehen! Worauf ich jedoch nicht verzichten will ist ein Schlafsack um nicht in Kontakt mit der teils eckelhaften Bettwäsche in manchen Pensionen zu kommen. Hier bietet ein Hüttenschlafsack unglaubliche Volumenvorteile!

    In der Vergangenheit hatten wir mehrfach zu wenig Steckdosen in den Pensionen. Um Navis, Handys, etc zu laden empfiehlt sich ein mehrfach USB Lader!

    Immer dabei auf langen Touren ist eine Abdeckplane. Diese lässt sich im Notfall auch super zwischen zwei Bäumen spannen um ein "Notfallzelt" zu bauen wenn keine Unterkunft zu finden ist oder dient nachts als Abdeckung für die Maschinen. (Was nicht zu sehen ist weckt bei Dieben weniger Begehrlichkeiten). Bis jetzt hat sie immer eine Verwendung gefunden.

    Für die Sicherung der Motorräder haben wir uns zusätzlich recht günstige Alarmschlösser besorgt (15€ bei Amazon). Diese schlagen Alarm sobald sie Vibrationen oder Bewegungen registrieren. Zusätzlich werden die Motorräder mit den Spanngurten aneinander geknotet. So entsteht auf jeden Fall Vibration wenn jemand an den Spanngurten hantiert und die Alarmschlösser gehen los.

    Was auf keiner Reise fehlen sollte sind natürlich Mückenspray, Sonnencreme etc. diese und andere Punkte findet Ihr in der angehängten Packliste (ggf. dient sie dem einen oder anderen als Gedankenstütze)

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    Am Motorrad selbst wurden Sturzbügel montiert. Ein Rutscher im Ausland geht superschnell wie die letzte Tour bei einem Kollegen bewiesen hat. (Hätte er keine Bügel gehabt hätte es den Zylinder seines Boxers sicherlich abgerissen (nein es ist keine [definition='19','0']BMW[/definition] gewesen))

    Wettertechnisch kann ich jedem empfehlen sowohl einen guten Regenkombi als auch Überzieher für die Schuhe einzupacken! Wer sich bei so einer Reise auf Membranklamotten verlässt ist schnell verlassen.

    Selbst wenn kein Regen durch kommt bekommt man die Klamotten teils Tagelang nicht trocken wenn das Wetter nicht mitspielt.

    Was die Handschuhe angeht habe ich festgestellt, das ein paar Gummihandschuhe ÜBER den eigendlichen Sommerhandschuhen Wunder wirken! Nicht nur bleiben die Finger trocken, durch die luftdichten Gummihandschuhe bleiben die Hände selbst bei -5°C auf dem Pass angenehm warm!

    Was das Gepäck bei schlechtem Wetter angeht habe ich einiges ausprobiert... die einzige wirklich gute Lösung die bis jetzt immer trocken gehalten hat waren Packrollen wie z.b. die oben genannte Ortlieb Rolle. Diese sind vergleichsweise günstig (Angebote ab 30€) und wirklich wetterfest.

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    Schlechtes Wetter gibt es natürlich auch in die andere Richtung. Letztes Jahr hatten wir 39°C IM SCHATTEN!

    Hier heißt es wortwörtlich: Einen kühlen Kopf bewahren.

    Bei der Hitze verliert man sonst leicht die Konzentration und fühlt sich wie im Fieber.

    Ohne Jacke fahren kam jedoch nicht in Frage.

    Also wurden an jeder Tankstelle Tshirts und Halstücher neu gewässert und dann tropfnass angezogen.

    Klingt zwar eckelhaft aber anders hätte man die Hitze bei Stop and Go um Belgrad wohl nicht ertragen können. (nach c.a. 40 minuten war alles wieder ausgetrocknet und wir mussten neu bewässern)

    Nicht vergessen solltet ihr auch Oropax. Nach einem 8h pro Tag und das 10-20 Tage auf dem Bock seid ihr sonst Taub.

    Sieht affig aus aber hilft Wunder: Warnwesten

    Wir bedrucken uns in der Gruppe jedes Jahr Warnwesten mit einem eigenen Tourenlogo ;)

    Auf die Weise wird man als Gruppe war genommen und häufig an der Grenze bevorzugt behandelt. Auch an Kreuzungen nehmen Autofahrer wesentlich mehr Rücksicht.

    Nicht zuletzt gibt es den zusätzlichen Sicherheitsaspekt.

    Vor langen Touren im Ausland macht es Sinn sich über die Bestimmungen in den Zielländern schlau zu machen. So ist zum Beispiel bei der Einreise in die Ukraine einiges zu beachten:

    Reisepass (Ausweis reicht hier nicht)

    Auslandskrankenversicherung

    ~75€/Tag in Bar pro Person (als Nachweis das man finanziell abgesichert ist)

    Der Fahrer muss im Fahrzeugschein als Halter stehen (oder eine beglaubigte und ins ukrainische übersetzte Erlaubnis haben, dass er das Fahrzeug führen darf).

    Gute Tipps findet ihr auf den Seiten des Auswertigen Amts.

    Ich hoffe euch mit diesen Ausführungen nicht gelangweilt zu haben.

    Vieles davon klingt banal aber ich hätte mich vor einigen Jahren über genau diese Tipps wahnsinnig gefreut!

    Womöglich habt ihr auch Tipps und Tricks für lange Touren!

    In dem Fall: Immer her damit!

    Hab ich das gesagt oder nur gedacht??